Die Fachausbildung wurde in den Gruppen durchgeführt. Am Vormittag übten die beiden Bergungsgruppen auf dem Hof der Unterkunft den Umgang mit Zugkrafthebezeugen. So wurde mittels Mehrzweckzug mit Umlenkrolle, Kettenzügen und Zahnstangenwinden eine ca. 2,5m lange und 1,2m im Durchmesser große Betonröhre aufgerichtet. Ebenfalls wurde mittels eines Mehrzweckzuges zum Transport von Gerätschaften eine Seilbahn zwischen zwei Festpunkten errichtet.
Auch das Vordringen in versperrte Räume mit schwerem Gerät, hier das Herstellen einer Rettungsöffnung in eine stark armierte Betonröhre, wurde mit Bohr- und Aufbruchhammer, sowie alternativ mit dem Motortrennschleifer mit Wasserschluss bewerkstelligt. Durch den Einsatz von letzterem konnte erschütterungsfrei und durch Hinzugabe von Wasser entstand beim Schneiden keine Staub- und Spanentwicklung.
Die Fachgruppe Beleuchtung hatte einen ehemaliges Hilfskrankenhaus unter einer Gesamtschule in Bonn als Übungsobjektaus gewählt. Dieser entstand während des "Kalten Krieges" Mitte der 80er Jahre. Hilfskrankenhäuser (HKH) sind bunkerartig ausgebaute Einrichtungen zur stationären Krankenbehandlung, die im Kriegsfall oder bei besonderen Notlagen oder Katastrophen kurzfristig aktiviert und in Betrieb genommen werden können um z.B. bei einem Massenanfall von Verletzten die regulären Krankenhäuser zu unterstützen.
Mit zahlreichen Scheinwerfern auf Stativen wurden die Gänge und einzelne Räume und die Notausgänge ausgeleuchtet. Als Stromquelle diente der Generator des Lichtmastes. Auch Akkuleuchten wurden als Notbeleuchtung aufgestellt.
Eine Kommunikation mittels Digitalfunk galt es mit der zur Verfügung stehenden Ausstattung innerhalb der 60x80 m unterirdischen Anlage herzustellen. Durch die baulichen Gegebenheiten ist die Digitalfunkabdeckung im Netzmodus innerhalb des Hilfskrankenhauses nicht gegeben. Entsprechend erörterte der Zugtrupp die technischen Möglichkeiten und schaltete ein Gateway am Eingang des Hilfskrankenhauses, welches vom Netzmodus, in den Direktmodus der Digitalfunkgeräte umsetzt. Hierdurch war es möglich in Teilen des unterirdisch liegenden Krankenhauses mit den Kameraden außerhalb und in der Unterkunft des Ortsverbandes, Kontakt zu halten. Da das Gateway aber nicht die gesamte unterirdische Anlage abdecken konnte entschied man sich in der Mitte des Komplexes einen Repeater für den Direktmodus zu installieren. Durch diesen konnte auf dem gesamten Gelände, sowohl unter- als auch überirdisch, problemlos im zwischen den Einheiten kommuniziert werden.
Am Nachmittag kamen beide Bergungsgruppen ebenfalls auf dieses Gelände. Im Rahmen einer Übung bekamen diese beiden Bergungsgruppen ihren Einsatzauftrag. Zum einen mussten der unterirdische Bereich nach vermissten Personen abgesucht werden. Die aufgefunden Patienten wurden zunächst betreut und dann mit dem Schleifkorb zu den Notausgängen gebracht und dann lotrechte über diesen hochgezogen. Zum anderen wurden in einem Bereich Atemgifte gemessen, so dass hier die Atemschutzgeräteträger die Suche und das Retten von Personen durchführten.
Nach Abschluss dieser für die Helfer überraschenden Übung gab es eine Aussprache. Dieser Dienst kam bei allen Helfern gut an.
Parallel hierzu übte die Fachgruppe Wasserschaden und Pumpen an der Natorampe in Niederkassel/Rheidt. Hier wurden die vorher (trocken) geübten Grundlagen der Wasserförderung mit Elektropumpen aus einem fließenden Gewässer mit schwimmender Entnahme geübt.
- Die Schwerpunkte lagen hierbei bei den Themen:
- Arbeiten im und am fließenden Gewässer, Gefahren und Ausrüstung
- Herstellung einer schwimmfähigen Pumpe mittels einfachen Hilfsmitteln
- Errichtung einer Schlauchstrecke, Verkehrssicherung, Stromversorgung
- Befüllung von 3000 l Becken zur Löschwasservorhaltung für die Feuerwehr
- Betrieb und Überwachung der Schlauchstrecke
Mittels einer Wasserfontäne wurde den Helfern die Druckerhöhung durch Pumpen im Tandembetrieb deutlich gemacht.
Nach anschließendem Rückbau und Verlastung der Ausrüstung konnte dann der Rückmarsch in die UK erfolgen.